Kanada Tag 15+16, Der Parc nacional de la Mauricie

Die letzten vier Tage! Einerseits freue ich mich darauf, wieder nach Hause zu kommen, andererseits gibt es noch so Vieles zu entdecken!

Auf dem Weg nach Victoriaville wähle ich die längere Route über die Autoroute 40 Ost (der sogenannte Chemin du Roi, kann man das wortwörtlich mit „Königsweg“ übersetzen?) in Richtung Trois Rivieres und Quebec. Mir fällt auf, dass sich die Fahrer hier, im Gegensatz zu Ontario, vorbildlich an die Maximalgeschwindigkeit halten.

Die Fahrt führt durch liebliche spätsommerliche Kulturlandschaften, in der Ferne sind immer wieder die Türme der Milchbauernfarmen zu sehen. Absolutes Highlight ist die Fahrt über die Brücke Pont Laviolette, die bei Trois Rivieres den Sankt Lorenz-Strom quert. Ein wirklich gigantischer Fluss, und hier noch nicht mal an seiner breitesten Stelle angekommen!

Saint Victoire in Victoriaville. Mir gefallen die verschnörkelten Kirchtürme auf dem Land. Zusammen mit den stets silbernen Türmen und Dächern verleihen sie den Gotteshäusern etwas Besonderes.

Victoriaville ist ein verschlafenes, hübsches Nest. In der Mittagszeit ist nichts los und so beschließe ich, erst einen kleinen Spaziergang durch die „Innenstadt“ zu machen, bevor ich auf den Mont Arthabaska (klingt wie ein Zauberspruch, oder?) hinauf fahre und die schöne Aussicht auf die Ausläufer der Appalachen genieße.

Der Ausblick vom Mont Arthabaska bei Victoriaville. Herrlich, nicht wahr?

Mein Pläne für die nächsten Tage stehen: Für Mittwoch habe ich mir einen Besuch im Parc nacional de la Mauricie ausgeguckt (der Eintritt ist dieses Jahr frei). Das bedeutet zwar ein ganzes Stück Autofahrt, dafür aber grüne Abwechslung von Montreals Großstadtdschungel.

Den Donnerstag werde ich ganz Quebec widmen und, wer weiß, vielleicht auch einen Teil des Freitag? Ich muss das Auto um 19 Uhr am Flughafen von Montreal abgeben, die Fahrt dorthin dauert schätzungsweise dreieinhalb Stunden (Wochenendverkehr!), um spätestens 14 Uhr sollte ich also auf dem Weg sein. Mal sehen.

Mein B&B ist ein altes Farmhaus, ich bewohne -Luxus!- ein Gästezimmer mit zwei getrennten Betten. Meine Gastgeber sprechen kein Englisch, aber wir verstehen einander, denn so langsam erinnere ich mich wieder an mein Schulfranzösisch, auch wenn mir hin und wieder ein spanischer Ausdruck herausrutscht. WLAN gibt es keines und die Bezahlung ist nur in Bar möglich. Die Uhren ticken hier eben ein wenig anders. Gut, dass ich so viel Bargeld in Euro mitgenommen habe, das ich nun umtauschen muss, denn Geld kann ich mit meiner Kreditkarte nicht abheben (PIN notwendig). Zum Frühstück gibt es am Mittwoch am hübsch gedeckten Tisch Obstsalat, eine üppige Portion French Toast und Kaffee, für Donnerstag habe ich mir schon das Omelett (wahlweise mit Bacon und Käse, in meinem Fall nur mit Käse) ausgesucht.

Im Parc Nacional de la Mauricie entscheide ich mich für die Wanderung entlang des Mekinac Trail. Unter anderem geht es über diesen schwimmenden Steg…

Im Parc Nacional de la Mauricie, etwa zwei Stunden von Victoriaville entfernt, lasse ich mich von der netten Dame im Besucherzentrum bezüglich geeigneter Trails beraten. Es ist ideales Wanderwetter bei 21 Grad und bewölktem Himmel. Ich wähle den Mekinac Trail, der etwa 11 km lang ist, für die ich auf diesem mittelschweren, sehr abwechslungsreichen und schönen Weg 3,5 h benötige, statt der anberaumten 5 h. Allerdings ohne nennenswerte Pausen. Dennoch ist diese Wanderung deutlich erholsamer, als einer meiner Sightseeing-Marathons.

Wald und Wasser vermischen sich entlang des Trails auf pittoreske Weise…
Und dieser Ort, etwa auf der Hälfte des Weges, hat es mir mit seinen Minikaskaden besonders angetan. Der Mekinac ist ein wirklich schöner Trail!

Meinen Ausflug ins Grüne runde ich mit zwei weiteren Aussichtspunkten (Lac Bouchard, Lac Edouard) ab. Beim Verlassen des Parkplatzes am Lac Bouchard bremse ich vorbildlich für ein Murmeltier, das in sehr gemütlichem Tempo die Straße überquert…

Sonnenbad am Lac Bouchard…
Und Kanada-Romantik pur mit Kanu am Lac Edouard.

Morgen geht es nach Quebec, mein vorletzter Tag bricht an!

Bis bald!

Eure Vanessa

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