Planlos am Gardasee, Ausflug nach Mantua

Vom Südufer des Gardasee bis Mantua dauert die Fahrt etwa eine Stunde, übrigens ganz unabhängig davon, ob man die Autobahn oder die Landstraße wählt. Ich will die Maut sparen und entscheide mich daher für die Landstraße.

Dass das die richtige Entscheidung war zeigt sich, als ich die Grenze zur Provinz Mantua erreiche und die ersten Ortschaften durchfahren. Leider konnte ich mir die Namen nicht merken, aber zweimal hätte ich beinahe angehalten.

Doch mein Ziel heißt Mantua und ich bin schon spät dran. Und wenn man spät dran ist, wird die Parkplatzsuche ähnlich spannend wie in Ferrara oder San Gimignano. Auch diesmal ist mir das Glück nicht hold und außerhalb der Stadtmauern ist kein Parkplatz zu finden. Die innerstädtischen Parkplätze und Parkhäuser sind vollbesetzt.

Letztendlich kann ich mir einen der letzten 33 Parkplätze im Parkhaus in der Via Mazzini sichern. Kann ich übrigens nur empfehlen, denn von dort ist es nur ein Katzensprung ins historische Herz der Stadt.

Und so sieht das an diesem sonnigen Herbsttag aus…

Blick auf den Campanile der Basilica Sant’Andrea.
Blick auf den Dom von Mantua.
Die Front des Palazzo Ducale in Mantua.

Meine ungeplante Sightseeing-Tour beginnt eher zufällig mit der Basilica Sant’Andrea, in der Fotografieren leider verboten ist, die man aber unbedingt ansehen sollte.

Die Wände sind übersät mit tromp l’oeil-Malereien, die sehr geschickt Halbreliefs vortäuschen. Auch die schöne, in Blau, Rot und Gold gewandete Kassettendecke lohnt einen Blick, ebenso der lichte Dom.

Die Basilica von vorne. Rechts vom Eingangsportal befindet sich übrigens die Touristeninformation.

Nach dem Rundgang durch die Basilica schlendern ich weiter durch die Straßen und über die Piazzen und finde hinter dem Palazzo Ducale diesen hübschen kleinen Park.

Blick auf den Palazzo Ducale von hinten.

Weiter geht es durch die Gassen und so lande ich eher zufällig beim Castello San Giorgio wo ich feststelle, dass man das Ticket im Palazzo hätte kaufen müssen, von dem ich ja gerade komme.

Dazu sei erwähnt, dass sich die Familie Gonzaga, die Mantua über lange Zeit beherrschte, im Osten der Stadt eine eigene kleine Enklave errichtet hat, die man eigentlich fast schon nicht mehr klein nennen kann.

Zurück im Palazzo  entscheide ich mich für das normale Ticket für 12 Euro, also Castello und Palazzo exklusive des archäologischen Museums.

Nach dem Ticketkauf geht es auch schon wieder zurück zum Castello und der dort zu findende Camera degli Sposi, von deren Fresken ich leider keine Fotos machen durfte. Als Ersatz habe ich ein paar der detailreichen Deckenfresken aus den anderen Räumen abgelichtet.

Wunderschön ist auch der Hängende Garten im Domus Novum (unten).

Und mit einem letzten Blick auf das Castello mache ich mich auf dem Weg zur Statue des in Mantua geborenen Dichters Virgil in dem nach ihm benannten Park.

Ein letzter Blick auf das ebenso prachtvolle wie wehrhafte Castello.
Die Statue des Virgil im nach ihm benannten, sehr hübschen Park nahe des Duomo.

Vom Park aus geht es einmal quer durch die Stadt und zu einem anderen Park, nämlich dem des Palazzo Te.

Der Gebäudekomplex selbst erinnert mich an eine alte, römische Villa und seine Symmetrie strahlt eine große Ruhe aus, die mich sofort noch mehr entspannen lässt. Mittlerweile will ich aus Mantua gar nicht mehr weg!

Der Garten des Palazzo Te. Links streift ein Gepard über den Rasen, bei dem es sich selbstverständlich um eine Skulptur handelt!

Die einzelnen repräsentativen Säle sind nach Themen dekoriert und besonders zwei von ihnen haben es mir angetan: Der Saal der Pferde und der Saal der Giganten.Von keinem der beiden habe ich Fotos gemacht, aber stellt euch einfach einen lichten Saal vor, dessen Wände die lebensechten Poträts von sechs edlen Rössern zeigen, und einen düsteren Saal, der den Fall der Giganten zeigt und dabei alle räumlichen Dimensionen sprengt.

Die schwarze Rhinozerus-Skulptur im Innenhof des Palazzo sieht zum Knuddeln süß aus!
Deckenfresken aus dem Palazzo Te.
Nochmal der Garten mit Gepard.

Der Palazzo ist meine letzte Station in Mantua, es geht zurück an den Gardasee, wieder über die Landstraße, aber diesmal mit geänderter Streckenführung. Das kommt davon, wenn man glaubt auf das Navi verzichten zu können.

So entdecke ich aber schon von weitem das mittelalterliche Städtchen Volta Mantovana auf seinem grünen Hügel und entscheide spontan, hier noch einen Zwischenstopp einzulegen. Ich parke an der Viale Guglielmo Marconi und lege einen kurzen, steilen Gipfelspurt ein.

Warum? Darum!

Diesen romantischen Blick von Volta Mantovana nutzte ein Pärchen für ein feierabendliches Champagner-Picknick. Also, es gab nur den Champagner.
Volta Mantovana am frühen Abend. Aber, nein, das ist nicht das Zentrum des Städtchens. Da war deutlich mehr los.

Übrigens habe ich heute die Sneakers ausgeführt, die ich am Sonntag in Desenzano gekauft hatte und, siehe da, plötzlich hielten mich alle für eine Italienerin. 😊

Meine magischen Glitzer-Schuhe in Aktion auf dem Pflaster im Innenhof des Palazzo Te.

Morgen ist mein letzter Tag am Gardasee und den werde ich auf der Sonnenliege verbringen. Am Freitag geht es ab nach Hause. Aber zum Glück habe ich noch bis zum dritten Oktober frei, und der nächste Urlaub kommt bestimmt!

Bis dahin alles Gute.

Eure Vanessa

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